Die 4. Woche

Die Woche begann ganz schlicht mit der Probe der Kinder für die große Eröffnungszeremonie.

Am 24. Dezember fuhr ich schon früh zu Samuel und seiner Familie, um mit ihnen Heiligabend zu feiern. Der Abend war sehr schön; wir aßen gemeinsam, gaben uns gegenseitig unsere Geschenke und verbrachten einen sehr unterhaltsamen Heiligabend. Trotz den Geschenken und der Dekoration hatte ich nicht das Gefühl von Weihnachten, es war mehr wie ein Fest oder ein entspannter Abend mit dem Motto Weihnachten. Das liegt einfach daran, dass es viel zu warm war, und wir mitten im Dschungel waren. Doch dann fing es plötzlich an wie aus Eimern zu schütten und es fühlte sich wieder mehr wie Weihnachten an, denn in Deutschland waren wir es auch gewohnt, dass es um die Weihnachtszeit regnet…

Den Tag darauf fuhr ich wieder zurück nach Matara in die Schule, um bei den Vorbereitungen für die Zeremonie zu helfen. Wir stellten die Unterlagen (Kullis, Blei- und Buntstifte, Mathematiksets, viele Arbeitshefte liniert und kariert, Regenschirme, Radiergummis, Spitzer, Kleber, Stoff-Taschentücher und die Stoffe für ihre Uniformen) für die Schülerinnen und Schüler bereit und packten sie in die Rucksäcke. Diese wurden ebenfalls nach Geschlecht unterteilt, um sie später besser und schneller unterscheiden bzw. verteilen zu können.

Als wir fertig waren, spielten wir „Wer-Bin-Ich“, um die Zeit etwas totzuschlagen, da sie anscheinend eine Weihnachtsüberraschung für mich vorbereiteten, was ich natürlich nicht wusste. Als es soweit war, baten sie mich ins Gästezimmer zu kommen. Der Tisch war weihnachtlich geschmückt, sie spielten einen Weihnachtssong ab und in der Mitte des Tisches war eine kleine Schokotorte. Ich war wirklich überrascht und beschämt zugleich, weil es sich einfach nicht wie eine Weihnachtsfeier anfühlte, sondern wie eine Geburtstagsüberraschungsparty… Das ganze Spektakel war mir so unangenehm und ich konnte einfach nicht aufhören zu grinsen. Reverent Vipassi überreichte mir dann noch ein kleines Geschenk – es war eine Puppe in einem Hochzeitskleid… Ihr könnt euch denken, was ich mir dabei dachte und ich fing an zu lachen, aber naja gut, ich einfach nur zuüberweltigt, dass sie überhaupt an so etwas dachten.

Die Menschen hier sind einfach zu lieb.

Abends gingen Rathna, ihre Tochter und ich zu Besuch zu ihren christlichen Verwandten, weil sie dies jedes Jahr am 25. Dezember tun. Ihr Haus war geschmückt mit einem Weihnachtsbaum, mit sehr vielen Sternen und Girlanden und sogar einer Krippe, die vor dem Weihnachtsbaum stand. Zu Essen bekamen wir den berühmten singhalesischen „Christmas Cake“, der aus vielen Früchten und Gewürzen besteht. Sehr gewöhnungsbedürftig…

Das Foto ist von Google:
http://1.bp.blogspot.com/-odmH9c_SPlI/USDYdYK4LwI/AAAAAAAAB98/c5CNXxFDqF8/s1600/DSC_0177.JPG

Donnerstag, 26. Dezember 2019 – Weihnachtsgeschenk für alle Singhalesen: Die annulare Sonnenfinsternis. Ich stand auf und fragte mich, ob es geregnet hat, weil es so dunkel war. Ich fragte Rathnas Tochter und sie sagte mir, nein, es sei die Sonnenfinsternis. Als sie mir das sagte, war ich schon fast auf dem Weg nach draußen. Ich rannte wieder zurück, um meine Kamera zu holen. In der Schule angekommen, kamen ganz viele Frauen, um die Sonnenfinsternis anzuschauen. Eine von ihnen hatte eine schwarze Glasscheibe dabei, durch die wir in die Sonne schauen konnten. Ich versuchte dann natürlich ein Foto zu schießen, aber mitnichten. Die Glasscheibe war einfach zu klein für die Kamera. Ich hab dann mein Bestes versucht. Aber es war sehr schön die Sonnenfinsternis zu beobachten.

Dies war die erste Sonnenfinsternis bzw. anullare Sonnenfinsternis meines Lebens.

Die Vorbereitungen auf die Zeremonie liefen weiter und zu meinen Aufgaben gehörte es auch an diesem Tag (27.12.19), den Chor zu leiten, da Rathna andere Termine zu erledigen hatte. An diesem Tag fand die offizielle Generalprobe für alle Aufführungen der Schüler/innen statt. Der Saal und der Außenbereich wurden währenddessen schön geschmückt.

28.12.2019: Der große Tag ist gekommen – 15th Karlsruhe Scholarship Programme 2020

Von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr war ich in der Schule, um den letzten Vorbereitungen nachzugehen – Die Eintragung der Gelder für die Schüler/innen und die Rucksackmärkchen, mit denen sie nach der Zeremonie ihre Rucksäcke abholen können.

Danach ging ich nach Hause, um mich für die Zeremonie umzuziehen. Allein konnte ich meinen Saree nicht anziehen… Eine Verwandte von Rathna kam, um mir zu helfen – ich wollte meinen Saree im Kandy-Stil anziehen, was Rathna nicht konnte. Nach einer ewigen, schwitzigen Stunde haben wir es dann geschafft meinen Saree anzuziehen. Allein die Vorbereitung des Sarees dauert eine halbe Ewigkeit – bis die Faltung gelegt ist und probiert wurde, wie er mir passt, um Ende feststellen zu können, dass ich den Saree falschrum anhabe und alles von Neuem anfangen kann… Dazu kommt noch das Feststecken der Sicherheitsnadeln – ich glaube wir haben über 10 Sicherheitsnadeln gebraucht, um alles auf den richtigen Platz zu pinnen. Über die Saree-Bluse brauch ich gar nicht erst zu sprechen… Diese wurde mir ein paar Tage vorher zugeschneidert. Ob ich reingepasst habe? Pff… Nein. Die Frauen in Sri Lanka sind allgemein sehr schmal gebaut und deshalb hat man so seine Standards, aber nicht für mich geeignet. Also musste man die Bluse etwas erweitern. Zurück zum Saree: Als ich ihn dann anhatte, war ich sehr glücklich und fand ihn wunderschön.

Rathna und ich machten uns auf den Weg zum Tempel. Dort angekommen, waren alle Augen auf mich gerichtet, ohne arrogant zu klingen, aber es war so. Es hat nicht gereicht, dass ich allgemein schon die Hauptattraktion des Tages für die Einwohner bin (wegen Europäer und so), nein an diesem Tag hatte ich zusätzlich noch einen Saree an… Die Leute, die mich kennen, wissen dass ich nicht so auf zu viel Aufmerksamkeit stehe und man sich dann denken kann, dass es etwas unangenehm war bzw war ich peinlich berührt und rot wie eine Tomate.

Wir warteten alle gespannt auf Samuel und seine Familie, die um 13.30 Uhr am Tempel ankommen sollten. Die Kinder standen schon Spalier und waren sehr aufgeregt. Als Samuel und Co ankamen ging ich zu Ihnen und wir begrüßten uns. Daraufhin mussten wir auf die Kandy-Tänzer warten, die uns tanzend durch den Spalier führen sollten. Sie kamen dann nach einiger Zeit ebenfalls an und die Zeremonie fing offiziell an.

Sie tanzten in ihren super aufwendigen und interressanten Kostümen durch das Spalier und führten uns nach oben auf das Schulgelände. Oben angekommen, erhielten wir noch ein paar Geschenke und Blüten, die wir im Tempel vor den Buddha legen sollten. Danach betraten wir den Saal und nahmen unsere Plätze ein. Die offizielle Eröffnung der Veranstalung fand durch das Anzünden der Öllampe statt. Dies durfte ich ebenfalls durchführen. Danach ging ich hinter die Bühne, da ich eine kleine Aufgabe hatte. Ich durfte den anwesenden Gästen die Rücksäcke in die Hand geben, damit sie diese den Kindern überreichen konnten. Am Ende durfte ich ein paar Kindern selbst welche in die Hand drücken.

Die Zeremonie war dieses Mal sehr schön und spannend. Und ich konnte auch mal so gut wie alles verstehen, da die einzelnen Ansagen auch immer auf Englisch übersetzt wurden. Der Nachmittag verlief mit nicht allzu langen, aber weiterführenden Reden, wunderschönen Tänzen, süßen Gesängen, einer Deutschen Rede eines Schülers auswendig vorgetragen und der Vergabe der Rücksäcke und Geldes.

Ein Mönch hielt eine wunderbare, zum nachdenken bringende Rede. Ich persönlich nahm sie sehr zu Herzen. Ein Zitat war:

„If you want to be a happy person, if you want to be the happiest person in the world, you should help others, you should serve all the beings and all the persons in this world.“

„Open your heart to the universe. So how do you open your heart to the universe? – Is only by serving the world – serving the innocent students like these. Helping them to continue their studies. So within our hearts we have a very beautiful lotus flower. But how to fulfill the absent, bring the lotus flower to the world and the world will be very delightful and beautiful.“

Mehr hier: https://www.youtube.com/watch?v=9deo4mq8kTs

Kurz vor Schluss gab es noch einen Feuertänzer, der uns alle staunen ließ.

Am Ende sangen wir gemeinsam die Singhalesische und Deutsche Nationalhymne und schossen ein Gruppenfoto mit allen Schülerinnen und Schülern, Reverent Vipassi, Samuel und mir.

Ich war schließlich einerseits froh über die wunderschöne, ereignisreiche Veranstaltung und andererseits sehr froh, endlich nach Hause zu gehen, da meine Füße vom 5 Stunden stehen schmerzten und ich einfach nur noch müde war.

Der Sonntag verlief sehr entspannt mit ein bisschen Shopping, da ich noch einige Dinge brauchte.

Die Woche an sich war sehr ereignisreich und wir hatten viel zu tun. Nun sind wir alle froh, dass es vorbei ist und können uns alle auf andere Dinge konzentrieren.

Ich wünsche euch Leserinnen und Lesern einen super Rutsch ins neue Jahr, passt auf Euch auf, setzt Vorsätze, die ihr auch einhalten könnt und genießt die Silvesternacht!

Mit herzlichen Grüßen

Gizem

The 4th Week

The week simply began with the children’s rehearsal for the grand opening ceremony.

On December 24th I drove early to Samuel and his family to celebrate Christmas Eve with them. The evening was very nice; We ate together, gave each other our presents and spent a very entertaining Christmas Eve. Despite the gifts and decorations, I didn’t have the feeling of Christmas, it was more like a party or a relaxed Christmas-themed evening. This is simply because it was too warm and we were in the middle of the jungle. But then suddenly it started to pour out of buckets and it felt more like Christmas, because in Germany we were also used to the fact that it rained around Christmas time …

The next day I went back to school in Matara to help prepare for the ceremony. We provided the documents (schoolboys, pencils and crayons, math sets, many workbooks lined and checked, umbrellas, erasers, sharpeners, glue, cloth handkerchiefs and the fabrics for their uniforms) for the students and packed them in the backpacks , These were also broken down by gender so that they could be differentiated and distributed better and faster later.

When we were done, we played „Who Am I“ to kill the time as they apparently were preparing a Christmas surprise for me, which of course I didn’t know. When the time came, they asked me to come to the guest room. The table was decorated for Christmas, they played a Christmas song and in the middle of the table was a small chocolate cake. I was really surprised and ashamed at the same time, because it just didn’t feel like a Christmas party, but like a birthday surprise party … The whole spectacle was so uncomfortable and I couldn’t stop grinning. Reverent Vipassy then gave me a little present – it was a doll in a wedding dress … you can imagine what I was thinking and I started to laugh, but well, I just overdone it, that she was overwhelmed thought something like that.

The people here are just too nice.

In the evening Rathna, her daughter and I went to visit their Christian relatives because they do it every year on December 25th. Her house was decorated with a Christmas tree, with a lot of stars and greedlands, and even a crib that stood in front of the Christmas tree. We got the famous Sinhalese „Christmas Cake“ with food, which consists of many fruits and spices. Very getting used to …

Thursday, December 26, 2019 – Christmas present for all Sinhalese: the annual solar eclipse. I got up and wondered if it was raining because it was so dark. I asked Rathna’s daughter and she said no it was the solar eclipse. When she said that to me, it was almost on the way out. I ran back to get my camera. When I got to school, a lot of women came to watch the eclipse. One of them had a black sheet of glass with which we could look into the sun. Then of course I tried to take a picture, but with nieces. The glass pane was just too small for the camera. Then I tried my best. But it was very nice to watch the eclipse.

This was the first solar eclipse or anullar eclipse of my life.

The preparations for the ceremony continued and it was one of my tasks to lead the choir on this day (27.12.19) because Rathna had other appointments to do. The official dress rehearsal for all of the students‘ performances took place on this day. The hall and the outside area have been beautifully decorated.

28.12.2019: The big day has come – 15th Karlsruhe Scholarship Program 2020

I was in school from 9:30 a.m. to 11:30 a.m. to make the final preparations – the registration of the money for the students and the backpack fairy tales with which they can collect their backpacks after the ceremony.

After that I went home to change for the ceremony. I couldn’t put my saree on alone … A relative from Rathna came to help me – I wanted to put on my saree in Kandy style, which Rathna couldn’t. After an eternal, sweaty hour we managed to put on my saree. The preparation of the saree alone takes half an eternity – until the folding is done and tried, as it suits me, in order to finally be able to determine that I am wearing the saree in the wrong way and that I can start all over again … the safety pins – I think we needed over 10 safety pins to pin everything in the right place. I don’t even need to talk about the saree blouse … It was tailored to me a few days before. Did I fit in? Pff … no The women in Sri Lanka are generally very narrow and that’s why you have your standards, but not for me. So you had to expand the blouse a bit. Back to the saree: When I had it on, I was very happy and found it beautiful.

Rathna and I made our way to the temple. Once there, all eyes were on me without sounding arrogant, but it was so. It was not enough that I was generally the main attraction of the day for the residents (because of Europeans and such), no that day I also had a saree … The people who know me know that I am not like that stand for too much attention and then you can imagine that it was a little uncomfortable or I was embarrassed and red as a tomato.

We were all eagerly waiting for Samuel and his family to arrive at the temple at 1:30 p.m. The children were already on the trellis and were very excited. When Samuel and Co arrived I went to you and we greeted each other. We then had to wait for the Kandy dancers to lead us through the trellis. They also arrived after a while and the ceremony officially started.

They danced through the trellis in their super elaborate and interesting costumes and led us up to the school grounds. Once at the top, we received a few gifts and flowers that we should put in front of the Buddha in the temple. Then we entered the hall and took our seats. The official opening of the event took place by lighting the oil lamp. I was also allowed to do this. After that I went backstage because I had a small task. I was allowed to hand over the backpacks to the guests present so that they could hand them over to the children. In the end I was able to handshake a few children myself.

The ceremony was very nice and exciting this time. And I was able to understand almost everything, because the individual announcements were always translated into English. The afternoon was not long, but continued speeches, wonderful dances, sweet chants, a German speech by a pupil by heart and the award of the backpacks and money.

A monk made a wonderful, thought-provoking speech. I personally took her to heart. A quote was:

„If you want to be a happy person, if you want to be the happiest person in the world, you should help others, you should serve all the beings and all the persons in this world.“

„Open your heart to the universe. So how do you open your heart to the universe? – Is only by serving the world – serving the innocent students like these. Helping them to continue their studies. So within our hearts we have a very beautiful lotus flower. But how to fulfill the absent, bring the lotus flower to the world and the world will be very delightful and beautiful.“

More here: https://www.youtube.com/watch?v=9deo4mq8kTs

Shortly before the end there was a fire dancer that amazed us all.

In the end we sang the Sinhalese and German national anthems together and took a group photo with all the students, Reverent Vipassy, Samuel and me.

I was finally happy on the one hand about the wonderful, eventful event and on the other hand very happy to finally go home because my feet ached from standing for 5 hours and I was just tired.

Sunday was very relaxed with a bit of shopping because I still needed a few things.

The week itself was very eventful and we had a lot to do. Now we are all happy that it is over and we can all concentrate on other things.

I wish you readers a great new year, take care of yourself, set resolutions that you can also keep and enjoy New Year’s Eve!

With kind regards

Gizem

Die 3. Woche

Die dritte Woche begann mit einem Nippon Evaluation Programme. Dieses Programm wird gesponsert von Japanern; deshalb auch der Name. Die Veranstaltung ging von 14 Uhr bis 16.30 Uhr. Schülerinnen und Schüler kamen von Matara, Hambantota und Galle, um sich hier eintragen zu lassen. Mönche waren ebenfalls aus anderen Dörfern gekommen, um die Kinder einzutragen.

Ab dem nächsten Tag hab ich dann quasi offiziell im Schulbüro angefangen zu arbeiten. Viel gab es nicht zu tun – um ehrlich zu sein gar nichts. In der Woche vor der großen Eröffnungszeremonie gab es an sich nicht viel zu tun, weshalb mir die Zeitüberbrückung sehr schwer fiel. Wenn ich helfen konnte, waren die Aufgaben meist schnell erledigt.

Am Abend kaufte ich mir zusammen mit Rathna meinen ersten Saree. Die Saree-Geschäfte waren teilweise so unübersichtlich, dass ich ohne ein geübtes Auge von Rathna verloren wäre. Schlussendlich habe ich einen wunderschönen Saree gefunden und bin jetzt super glücklich darüber.

In der Schule verlief die Woche mit Tanz- und Gesangsproben der Schülerinnen und Schüler und mit wenig Arbeit im Büro.

Am Freitag machten Rathnas Familie, deren Freunde und ich einen Ausflug in den Regenwald Kanneliya. Der Regenwald selbst ist wunderschön, der von einem Fluss durchzogen ist. Dort gab es viele Heil- bzw. Nutzpflanzen zu entdecken. Die Leiterin zeigte uns auch die Urpflanze, den Farn. Tiere, wie z.B. Schlangen konnten wir leider keine sehen, da es regnete. Die einzigen Tiere, die wir sehen konnten, war ein Tausendfüßler und viele Blutegel, die uns während des ganzen Aufenthalts im Wald belästigten. Die meisten wurden auch direkt angegriffen und das auch nicht nur einmal, sondern sehr oft. Ich war so froh, dass ich keine einzige abbekommen habe… Ich glaube ich wäre ausgeflippt. Es hatte mir schon gereicht vor lauter Paraneuer verrückt zu werden. Zu unserem zusätzlichen Ziel gehörte der Wasserfall. Dieser war etwas schwieriger zu ereichen, aber es hat Spaß gemacht. Der Ausflug hat mir im Großen und Ganzen sehr gut gefallen.

Am Samstag ging ich wieder in die Schule. Dort sollte ich einem Jungen helfen eine Rede auf Deutsch zu übersetzen und sie mit ihm einüben, damit er die Ausprache besser lernt und die Rede auf der großen Eröffnungszeremonie halten kann.

Am Sonntag darauf ging ich ebenfalls zur Schule, um bei den Vorbereitungen für die Zeremonie mitzuhelfen. Und zwar schnitten wir Stoffe zurecht, legten sie zusammen und sortierten sie entsprechend. Diese Stoffe sind für die Schuluniformen der Schülerinnen und Schüler, die sie zur Zeremonie geschenkt bekommen.

Abends gingen Rathna, ihre Tochter und ich noch etwas am Strand Mataras spazieren und besuchten den Tempel auf einer kleinen Insel. Der Abend war sehr angenehm und der Sonnenuntergang wunderschön.

Die Woche verging mal wieder super schnell, aber sehr ereignisreich.

Ich wünsche euch Leserinnen und Lesern eine wunderschöne Weihnachtszeit, genießt die schönen Momente und stresst euch nicht wegen Kleinigkeiten. Herzliche Grüße!

Frohe Weihnachten

The 3. Week

The third week started with a Nippon Evaluation Program. This program is sponsored by Japanese; hence the name. The event went from 2pm to 4.30pm. Students came from Matara, Hambantota and Galle to be registered here. Monks had also come from other villages to register the children.

From the next day on I officially started working in the school office. There was not much to do – nothing to be honest. There was not much to do in the week before the grand opening ceremony, so it was very difficult to bridge the time. If I could help, the tasks were usually done quickly.

In the evening I bought my first saree together with Rathna. The Saree shops were sometimes so confusing that I would be lost without a trained eye from Rathna. In the end I found a beautiful saree and I’m super happy about it.

The week was at school with dance and song rehearsals by the students and with little work in the office.

On Friday, Rathna’s family, their friends and I went on a trip to the Kanneliya rainforest. The rainforest itself is beautiful, crossed by a river. There were many medicinal and useful plants to discover. The leader also showed us the original plant, the fern. Animals such as Unfortunately we couldn’t see any snakes because it was raining. The only animal we could see was a centipede and many leeches that bothered us throughout our stay in the forest. Most were also attacked directly, and not just once, but very often. I was so glad I didn’t get a single one … I think I was freaking out. It had been enough for me to go crazy out of sheer paranoia. Our additional destination included the waterfall. It was a little more difficult to reach, but it was fun. Overall, I really enjoyed the trip.

I went back to school on Saturday. There I was supposed to help a boy translate a speech into German and practice it with him so that he learns the pronunciation better and can give the speech at the grand opening ceremony.

The following Sunday, I also went to school to help prepare for the ceremony. We cut fabrics, put them together and sorted them accordingly. These substances are for the school uniforms of the pupils, who are given them for the ceremony.

In the evening Rathna, her daughter and I went for a walk on Mataras beach and visited the temple on a small island. The evening was very pleasant and the sunset was beautiful.

The week went by super fast, but very eventful.

I wish you readers a wonderful Christmas season, enjoy the wonderful moments and don’t stress yourself out about trifles. Best regards!

Die 2. Woche

Die 2. Woche verbrachte ich im Haus von Samuel und Helena, in Maha Induruwa. Wie schon erzählt, waren wir am Sonntag am Strand. An einem anderen Tag machten wir eine Bootstour auf dem Bentota-River. Die Tour war sehr spannend, da wir viele verschiedene Tiere sahen – Tiere, die wir in Deutschland höchstens im Zoo sehen würden, sahen wir in Wirklichkeit. Darunter fielen Varane, Krokodile, Cameleons, Affen, Flughunde und viele mehr. Zusätzlich fuhren wir an die Grenze von Meer und Fluss. Wir sahen wie der Fluss ins Meer mündete. Es war sehr interessant direkt dabei zu sein.

Nach zwei Tagen machten wir einen Ausflug nach Galle, einer sehr schönen aber sehr touristischen Stadt Sri Lankas. Die Busfahrt dorthin war ein sehr interessantes Erlebnis… Es war die Hölle! Wir wurden im Bus durchgerüttelt und konnten uns kaum festhalten, der Busfahrer fuhr in einem sehr schnellen Tempo und überholte, wo er konnte, ob mit Gegenverkehr oder ohne. Währenddessen hundertmal hupen, durfte natürlich nicht fehlen. Es war ohrenbetäubend und sehr anstrengend, aber witzig war es trotzdem. In Deutschland ist so etwas nicht denkbar, es würden schon tausend Anzeigen raus gehen und Unfälle gäbe es auch massig. Die Busfahrer hier in Sri Lanka fahren mit so einer Leichtigkeit wie die Wilden. Als wir in Galle ankamen, liefen wir am Fort entlang in die Altstadt. Wir verbrachten den Tag sehr entspannt mit etwas Shopping und aßen einen super leckeren Avokado-Salat.

Nach Aluthgama gingen wir an einem anderen Tag auch zum Einkaufen und Erledigungen machen.

Ansonsten verging der Rest der Woche sehr erholsam.

Samstag früh fuhr ich mit dem Bus wieder nach Matara zurück. Dort am Busbahnhof angekommen, holten mich Rathna und ihr Ehemann mit dem Tuk Tuk ab.

Am Sonntag fand im Tempel schon die nächste Veranstaltung statt – Die „Dhama School Ceremony“. Hier ging es darum, dass die besten Schülerinnen und Schüler des Religionsunterrichts, die an den großen Tests teilgenommen haben, Preise bekamen und Tänze und Gesang aufgeführt haben. Die restlichen Schülerinnen und Schüler, die ebenfalls an den Tests teilgenommen haben, bekamen auch eine kleine Belohnung. Dies zog sich von 14 Uhr bis 18 Uhr.

So verging die 2. Woche erlebnisreich und spannend.

The 2. Week

I spent the second week in the house of Samuel and Helena, in Maha Induruwa. As already mentioned, we were on the beach on Sunday. Another day we went on a boat trip on the Bentota River. The trip was very exciting because we saw many different animals – we actually saw animals that we would only see in the zoo in Germany. These included varans, crocodiles, cameleons, monkeys, fruit bats and many more. In addition, we drove to the border between sea and river. We saw the river flow into the sea. It was very interesting to be there.

After two days we went on a trip to Galle, a very beautiful but very touristic city of Sri Lanka. The bus ride there was a very interesting experience … It was hell! We were shaken in the bus and could hardly hold on, the bus driver drove at a very fast pace and overtook where he could, whether with oncoming traffic or without. Horning a hundred times in the meantime should of course not be missing. It was deafening and very exhausting, but it was funny anyway. This is unthinkable in Germany, there would be a thousand proceedings and there would be a lot of accidents. The bus drivers here in Sri Lanka drive with as much ease as the savages. When we arrived in Galle, we ran along the fort into the old town. We spent the day very relaxed with some shopping and ate a delicious avocado salad.

Another day we went to Aluthgama for shopping etc.

Otherwise, the rest of the week was very relaxing.

On Saturday morning I took the bus back to Matara. When I got there at the bus station, Rathna and her husband picked me up with the tuk tuk.

The next event already took place in the temple on Sunday – the „Dhama School Ceremony“. The aim was that the best students in religious education who took part in the large tests received prizes and performed dances and singing. The remaining students who also took the tests also received a small reward. This lasted from 2 p.m. to 6 p.m.

So the 2nd week ended and it was very eventful and exciting.

Die 1. Woche

Nach meiner Ankunft ging es am nächsten Morgen direkt ab 7 Uhr los. Um 8.30 Uhr war ich dann in der Schule. Rathna wohnt bloß 2 Minuten von der Schule entfernt, was sehr praktisch ist.

An diesem Tag fand auch schon der „Annual Evaluationday“, also der jährliche Aus-/ Bewertungstag statt. Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 und 11 Jahren der 5. Klasse kamen und schrieben einen Englischtest und wurden von uns über ihr Basiswissen bzw. Englischkenntnisse abgefragt. Im schriftlichen Teil mussten sie Lösungen ankreuzen, Fragen beantworten und über ein angegebenes Thema zehn Sätze schreiben. Im mündlichen Teil befragten wir sie über sich selbst, ihre Familien, ihre Hobbys etc. und etwas vorlesen mussten sie auch. Sie wurden benotet, um feststellen zu können, ob die Kinder für das „Karlsruher Childrencenter“ befähigt sind, um in die 6. Klasse zu kommen. Danach führten einige Kinder, Tänze oder Gesang auf. Dies zog sich dann bis ungefähr 14 Uhr.

Nachdem alles vorbei war setzte ich mich hin und schrieb meinen ersten Blogeintrag. Kurz darauf kamen Noemi und Zina zu meiner Überraschung an. Ich erfuhr, dass sie das Projekt abbrechen und am Sonntag wieder nach Hause fliegen wollen. Also gingen wir zusammen in den Tempel Maha Navimana, auf dessen Gelände die Schule stand. Für mich war es danach erstmal Zeit meinen Jetlag auszuschlafen.

Am nächsten Tag war der „Annual Evaluationday“ der älteren Schülerinnen und Schüler. Diese waren von der 6. Klasse bis zum Universitätslevel anwesend. Der Unterschied hier war nur, dass die Schüler keinen Test oder Ähnliches geschrieben haben, sondern, dass ihre persönlichen und schulischen Daten in ein seperates Dokument übertragen wurden.

Der Tag begann mit einer morgentlichen Zeremonie, bei der alle Schüler aufgereiht vor Reverent Vipassy, der oben auf der Treppe des Tempels stand, gebetet und die Nationalhymne von Sri Lanka und Deutschland gesungen haben. Kurz darauf kam ein Mädchen zu mir, gab mir Baumblätter in die Hand und ging zu Boden, um sich vor mir zu verbeugen. Diesen Moment werde ich in meinem Leben nicht vergessen. Ich wurde rot und war dermaßen verlegen, weil ich es nicht gewohnt bin so viel Respekt und Dankbarkeit zu bekommen.

Morgen-Zeremonie; rechts oben: Reverent Vipassy

Danach trafen sich die Lehrer im Lehrerzimmer um das Programm zu besprechen. Daraufhin ging es direkt los mit den Befragungen. Um 10 Uhr kamen auch Samuel, Helena und Sarah an. Sie wurden herzlichst begrüßt und willkommen geheißen. Wir begrüßten uns ebenfalls und unterhielten uns ein Weilchen.

Sie luden mich spontan liebenswerter Weise direkt an diesem Tag für eine Woche zu sich ein. Ich willigte ein, da in diesem Zeitraum gerade die Schulferien bis zum 1. Januar sind. In dieser Zeit bereiten sich die Schülerinnen und Schüler auf die Aufführungen für die große Eröffnungszeremonie vor, die am 28. Dezember ist.

An diesem Tag habe ich sogar meine Patenschwester kennengelernt! Sie heißt Pasindi Thathsarani und ist 15 Jahre alt. Sie war anfangs schüchtern, aber auch sehr aufgeregt und erfreut mich zu sehen. Ich war ebenfalls sehr aufgeregt und freute mich riesig sie kennenzulernen. Sie ist sehr hübsch geworden und hat einen sehr lieben Charakter. Ihren Vater habe ich auch kurz kennengelernt, als ich ihr mein Geschenk überreicht habe.

Pasindi, meine Patenschwester

Als die Veranstaltung vorüber war, fuhren wir schnell zu Rathna nach Hause um einige Sachen zu packen und machten uns auf den Weg zu Samuel.

Den Sonntag verbrachten wir am bezaubernden Strand von Maha Induruwa, sahen 2 Varane, die uns über den Weg liefen und aßen zu Mittag in einem Beach-Restaurant namens „Panchi Point“, wo das Essen hervorragend ist. Am Abend beobachteten wir Flughunde, fotografierten und sprachen über Gott und die Welt.

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The 1. Week

After my arrival the next morning started directly from 7 o’clock. At 8:30 am I was in school. Rathna lives only 2 minutes away from the school, which is very convenient.

The „Annual Evaluation Day“ took place on this day. Pupils aged 10 and 11 of grade 5 came and wrote an English test and were asked about their basic knowledge and English language skills. In the written part, they had to tick solutions, answer questions and write ten sentences on a given topic. In the oral part, we asked them about themselves, their families, their hobbies, etc., and they also had to read aloud. They were graded to determine if the children are eligible for the Karlsruhe Children’s Center to enter grade 6. After that, some children performed dances or singing. This then dragged on until about 14 o’clock.

After all was over, I sat down and wrote my first blog entry. Shortly thereafter, Noemi and Zina arrived to my surprise. I learned that they want to cancel the project and fly home on Sunday. So we went together to the temple Maha Navimana, on whose grounds the school stood. After that for me it was time to sleep off my jetlag.

The next day was the „Annual Evaluation Day“ of the older students. These were present from the 6th grade to the university level. The difference here was just that the students did not write a test or anything like that, but that their personal and academic data was transferred to a separate document.

The day began with a morning ceremony in which all the disciples lined up in front of Reverent Vipassy, who stood on top of the temple’s stairs, praying and singing the national anthem of Sri Lanka and Germany. Shortly thereafter, a girl came to me, gave me tree leaves in hand and went to the floor to bow to me. I won’t forget this moment in my life. I blushed and was so embarrassed because I’m not used to getting so much respect and gratitude.

After that, the teachers met in the staff room to discuss the program. Then it started directly with the interviews. At 10 am also Samuel, Helena and Sarah arrived. They were warmly welcomed. We also greeted each other and talked for a while.

They invited me spontaneously in a lovable way directly for a week on this day. I agreed, because during this time the school holidays are just until January 1st. During this time, the students prepare for the performances for the grand opening ceremony, which is on December 28th.

On this day, I even met my godchild sister! Her name is Pasindi Thathsarani and she is 15 years old. She was initially shy, but also very excited and pleased to see me. I was also very excited and was really happy to meet her. She has become very pretty and has a very nice character. I also got to know her father when I gave her my present.

As the event was over, we drove quickly to Rathna’s home to pack some things and made our way to Samuel.

Sunday we spent at the enchanting beach of Maha Induruwa, saw 2 varans walking across our way and had lunch at a beach restaurant called „Panchi Point“, where the food is superb. In the evening we observed flying foxes, photographed and talked about God and the world.

Vorbereitung und Anreise

Es ist so weit!

Am 4. Dezember 2019, flog ich nach Sri Lanka, Matara.

Wie es vor der Reise aussah? Es war die Hölle. Ich musste mich nicht nur auf Sri Lanka vorbereiten, sondern auch Bewerbungen an die Unis schicken. Und weil das nicht reichte, hatte ich noch tausend weitere Termine. Es war eine stressige Zeit, die wie im Fluge verging.

Jetzt habe ich es geschafft! Mit dem Zug fuhr ich mit meiner Mutter direkt in den Frankfurter Flughafen und von da aus ging es weiter mit einem Zwischenstopp in Dubai nach Colombo.

Als ich um 17 Uhr in Colombo angekommen war, war es überfüllt mit Menschen. Dort wurde ich von Reverent Vipassy, Rathna, Kanthi, Kasun und Gayan abgeholt. Ich bekam einen wunderschönen bunten Blumenstrauss geschenkt und wir machten noch schnell ein Foto. Wir mussten uns beeilen, weil überall Menschen und fahrende Autos waren. Wir stiegen in den Van und wollten losfahren, doch es ging nicht… Wir standen 10 Minuten vor dem Eingang des Flughafens und kamen nicht voran. Es bildete sich ein riesiger Stau. Doch dann ging es endlich weiter. Wir fuhren dann 2 Stunden mit einem kleinen Zwischenstopp, um zu essen, nach Matara runter.

von links nach rechts: Gayan, Kanthi, Rathna, ich, Reverent Vipassy

Rathna nahm mich freundlicherweise bei sich zu Hause auf, da es kleine Planänderungen gab. Dort angekommen, fiel ich sofort ins Bett, weil ich einfach viel zu müde war…

Preparation and Arrival

It is so far!

On December 4, 2019, I flew to Sri Lanka, Matara.

How it looked before the trip? It was hell. Not only did I have to prepare for Sri Lanka but also send applications to the universities. And because that was not enough, I had a thousand more appointments. It was a stressful time that flew by.

now I have done it! By train I drove with my mother directly to the Frankfurt airport and from there I continued with a stopover in Dubai to Colombo.

When I arrived in Colombo at 5 pm, it was crowded with people. There I was picked up by Reverent Vipassy, Rathna, Kanthi, Kasun and Gayan. I was given a beautiful colorful bouquet and we took a quick photo. We had to hurry because there were people and moving cars everywhere. We got into the van and started to drive, but we could’nt… We stood for 10 minutes in front of the airport entrance and did not progress. It formed a huge traffic jam. But then it finally went on. Then we drove for 2 hours with a short stopover to eat, down to Matara.

Rathna kindly accepted me at her home, as there were small changes to the plan. Arrived there, I fell to bed immediately, because I was just too tired …