Die 7. Woche

Anfang dieser Woche bin ich mit drei Kolleg/innen in Möbelgeschäfte gefahren, um für die Renovierung des Büros neue Möbel zu kaufen. Wir gingen in viele verschiedene Geschäfte, doch waren die Möbel entweder zu teuer oder sie hatten zu wenig Auswahl – ein Schrank, ein Tisch… Ende der Geschicht’… Zum Schluss gingen wir in ein Gebrauchtwarengeschäft. Dort fand ich, was ich brauchte zu günstigen Preisen und die Qualität war ebenfalls spitze. Ich ließ mir einen Kostenvoranschlag schreiben und war zufrieden.

Nach dem „Shopping-Trip“ sind wir auf einen Totenbesuch gegangen – Der Großvater einer Schülerin des Karlsruhe Children’s Centers ist verstorben. Zu meiner Überraschung war niemand am Weinen oder trauern, da ich es aus Deutschland und meiner türkischen Kultur so nicht kenne. Es hat aber einen ganz einfachen Grund: Die Leute haben angefangen nicht mehr zu sehr zu trauern und nicht zu weinen, da sie empfinden, dass der verstorbene Mensch sein Leben bis zu einem hohen Alter ausgelebt hat. Diese Denkweise unterstütze ich ebenfalls, aber nur wenn die Person auch ein hohes Alter erreicht hat und nicht durch eine Krankheit oder durch einen Unfall gestorben ist.

Am 15.01. und 16.01.2020 fand der Ausflug der Mitarbeiter des Tempels statt. Am 15. ging es schon sehr sehr früh los: um 3 Uhr bin ich aufgestanden, um um 4 Uhr im Tempel zu sein. Anwesend waren insgesamt 9 Personen.

Unser erstes Reiseziel war das Elefantenweisenhaus in Pinnawala. Ich war schon tierisch aufgeregt die Elefanten zu sehen… Dort angekommen, aßen wir noch eine Kleinigkeit zu Frühstück und dann wurden wir von einem Freund, der dort als Tierarzt arbeitet, zum ersten Standort geführt. Dieser Freund heißt Malith Liyanage und war einst Schüler des Karlsruhe Children’s Centers; er war auch in der diesjährigen Awarding Ceremony präsent und hielt eine Rede. Durch ihn hatten wir im Elefantenhaus einen VIP-Status und genossen viele Vorteile.

Als wir dann am ersten Standort waren, konnten wir ganz viele Elefanten auf einer Fläche sehen. Diese waren nicht in einem Gehege, uns trennten bloß paar große Steine. Als dann plötzlich ein ganz großer Elefant vor mir stand, war ich überwältigt. Mehr kann ich nicht sagen… Wir schossen ein paar Fotos und gingen weiter zur Fütterung. Dort stand ein anderer Elefant und um ihn herum standen viele Menschen, die ihn füttern wollten. Man bekam einen Korb mit Früchten (Bananen, Wassermelone, Ananas)und konnte den Elefanten dann füttern. Ich war anfangs sehr schüchtern, doch Malith ermutigte mich den Elefanten zu füttern. Er führte mich durch die Leute, schaffte Platz und ich durfte den riesen Elefanten füttern. Als ich vor ihm stand, war ich ganz aufgeregt und nervös. Ich muss sagen ich hatte großen Respekt vor diesem Tier, das vor mir stand, eine falsche Bewegung mit dem Rüssel und ich läge auf dem Boden… Aber das war natürlich nicht der Fall. Diese Elefanten-Dame war ganz freundlich und öffnete ihr Maul, damit ich eine Frucht hineinlegen konnte. Zuerst gab ich ihr nur die großen Ananasstücke, da ich mich nicht traute kleine Stücke hineinzulegen. Aber diese Furcht verging auch gleich, nachdem ich einige Früchte in ihr Maul legte. Ihre Zunge fühlte sich ganz glibberig und weich an und als ich ihr die Bananen geben wollte, streckte sie mir ihren Rüssel vor die Hand, sodass ich die Banane auf ihre Rüsselöffnung legen konnte. Das Füttern hat mir schlussendlich sehr viel Spaß gemacht.

Danach liefen wir zum Fluss, wo die Elefanten gewaschen werden. Sie maschierten alle geführt von ein paar Mitarbeitern Richtung Fluss und wir liefen hinterher. Zuerst schauten wir zu wie sie gewaschen wurden und Malith fragte mich darauf, ob ich denn nicht auch einen Elefanten waschen wollen würde. Ich willigte sofort ein und wir liefen runter in den Fluss. Dort wartete bereits eine Elefantenkuh liegend im Wasser, um gewaschen zu werden. Ihr Name war Manika, übersetzt „Juwel“. Der Mitarbeiter zeigte kurz wie ich sie waschen sollte und schon gings los. Mit einer Kokosnussschale schrubbte ich sie und spritzte Wasser auf ihren Rücken. Sobald ich anfing mit der Kokosnussschale ihren Rücken zu schrubben, hörte man von ihr ein zufriedenes Seufzen. Das Waschen hat mir ebenfalls sehr viel Spaß gemacht.

Der Besuch im Elefantenweisenhaus war das Highlight meines Lebens. An diesem Tag war ich der glücklichste Mensch im Universum. So eine Erfahrung zu machen, ist das beste was man tun kann. Es hat mir auch sehr gefallen wie die Leute mit den Tieren umgehen und dass so eine Harmonie zwischen Mensch und Elefant herrscht. Am liebsten hätte ich dort gleich angefangen zu arbeiten. Ich fühlte mich einfach lebendig zwischen all den Elefanten.

Gegenüber des Elefantenweisenhauses war auch der Zoo von Pinnawala. Durch diesen wurden wir mit einem Fahrzeug geführt mit einem persönlichen Begleitr, der uns die einzelnen Tiere zeigte und gegebenenfalls auch anfassen lies. Viele verschiedene Tiere gab es nicht, aber es hat vollkommen gereicht und ihre Gehege waren sehr groß und freiräumig, sodass sie mehr als genug Platz zum Austoben hatten. Dort gab es Leoparden, Krokodile, verschiedene Arten von Rehen, Esel, Ponys, Schlangen und sogar einen Schlanklori. Zwei Schlangen durfte ich in der Hand halten (mein erstes Mal). Ich war erst dagegen, weil ich sie einfach nur ekelhaft fand, ich dachte sie wären sehr schleimg oder feucht… Im Gegenteil – als ich sie in die Hand nahm, waren sie trocken und überhaupt nicht eklig. Interessant war es auf jeden Fall. Fotos wurden natürlich auch gemacht. Also aufgepasst SCHLANGEN-FOTO.

Nach dem Besuch in Pinnawala sind wir weitergefahren zum Zahn-Tempel in Kandy. Dort soll der Zahn des Lord Buddhas liegen. Zu diesem Besuch, besuchte uns auch Mr. Mangalas (Englisch Lehrer) Sohn Nadun, der hier studiert. Wir gingen also in den Tempel verbeugten uns vor dem Schrein, indem der Zahn liegt (natürlich nicht sichtbar) und die Damen der Gruppe fingen an zu beten. Als sie fertig waren, gingen Rathna und ich in die daneben stehenden Museen. In dem einen konnten wir die Geschichte des lord Buddhas auf Gemälden sehen und im zweiten sahen wir Fotos vom Elefanten Raja, der 1988 gestorben ist und 75 Jahre alt wurde. Er war ein sehr wichtiger Elefant, da er derjenige war, der bei Zeremonien den Zahn auf dem Rücken trug und durch die Stadt führte. In diesem Raum wurde eine lebensechte Figur von ihm aufgestellt, umhüllt wurde diese Figur mit seiner echten Haut… Kein Kommentar.

Am Abend fuhren wir in unser Gasthaus „Black Wood Villa“ in Nuwara Eliya. Es war dort sehr kalt und dichter Nebel hatte sich gebildet. Es waren zwar nur 13°C, jedoch fühlte es sich viel kälter an.

Am Morgen wachten wir um 6 Uhr auf und konnten den schönen Sonnenaufgang beobachten.

An diesem Tag gingen wir im „Gregory Park“ in Nuwara Eliya spazieren und machten eine Mini-Bootstour auf dem See. Anschließend tranken wir einen Tee in Haggala und machten uns dort auf den Weg in den botanischen Garten. Der Eintritt für Einheimische kostete Rs. 100 und für Fremde Rs. 2000. Da ich die einzige Fremde war, versuchten wir mich hineinzuschmuggeln, da ich deren Meinung nach zum Teil Singhalesisch aussah. Erst konnten wir die Tickets für den Preis von Einheimischen kaufen, doch dann hielt mich ein Polizist an und verlangte meinen Ausweis… Daraufhin mussten wir die Rs. 2000 für mich zahlen, leider. Reverent Vipassy fand das nicht in Ordnung und ging daraufhin in das Büro des Gartens und beschwerte sich, warum die Preise so drastisch voneinander abweichen. Wo er Recht hat, hat er Recht. Der botanische Garten an sich ist riesig und es gibt viele verschiedene Pflanzen zu sehen. Trotz, dass nicht die Blütezeit war, war es sehr schön. Die Blütezeit ist im April und August.

Danach machten wir einen kleinen Abstecher am Ravana Wasserfall und gingen auch gleich wieder weiter.

Um 19 Uhr diesen Tages waren wir wieder daheim in Matara. Der Ausflug hat mir im Großen und Ganzen sehr gefallen und Spaß gemacht. Die Leute waren gut drauf und man konnte die einzelnen Standorte genießen. Mein Favorit war natürlich das Elefantenweisenhaus in Pinnawala.

Am nächsten Tag, den 17.01., hatte Gayan Geburtstag. Wir haben in der Schule gemeinsam Stück Kuchen gegessen und ansonsten gab es an diesem Tag nicht so viel zu tun. Ich habe meinen Unterricht vorbereitet und geholfen wo ich konnte.

Am Samstag fand auch wieder der Unterricht statt. Mit den Kindern habe ich Gruppenarbeiten gemacht, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Es hat ihnen Spaß gemacht und es hat mich gefreut.

Den Tag darauf habe ich in Mirissa verbracht. Ich zog alleine los und machte mir einen angenehmen Tag. Erst ging ich zum „Secret Beach“ und habe gemalt, dann ging ich, um den Sonnenuntergang zu beobachten zum „Coconut-Tree-Hill“. Natürlich in Begleitung vieler Touristen…

Die Woche verlief sehr ereignisreich und doch sehr entspannt.

The 7th Week

Earlier this week, I went to furniture stores with three of my colleagues to buy new furniture for the renovation of the office. We went to many different shops, but the furniture was either too expensive or there was too little choice – a closet, a table … the end of the story … … Finally we went to a second-hand shop. There I found what I needed at reasonable prices and the quality was also great. I got a quote and was satisfied.

After the „shopping trip“ we went on a visit to the dead – the grandfather of a student at the Karlsruhe Children’s Center passed away. To my surprise, nobody was crying or grieving because I don’t know it from Germany and my Turkish culture. But there is a very simple reason: People no longer started to mourn too much or cry because they feel that the deceased person lived his life up to an old age. I also support this way of thinking, but only if the person has reached an advanced age and has not died from an illness or an accident.

On January 15th and the 16.01.2020 the excursion of the temple staff took place. It started very early on the 15th: I got up at 3 a.m. to be in the temple at 4 a.m. A total of 9 people were present.

Our first destination was the Elephant Way House in Pinnawala. I was really excited to see the elephants … When we got there we had a little breakfast and then we were led to the first location by a friend who works there as a veterinarian. This friend is called Malith Liyanage and was once a student at the Karlsruhe Children’s Center; he was also present at this year’s Awarding Ceremony and gave a speech. Through him we had VIP status in the elephant house and enjoyed many advantages.

When we were at the first location, we could see a lot of elephants in one area. These were not in an enclosure, we were only separated by a few large stones. When suddenly a very big elephant stood in front of me, I was overwhelmed. I can’t say more … We took a few photos and went on to feeding. Another elephant was standing there and there were many people around him who wanted to feed him. You got a basket of fruit (bananas, watermelon, pineapple) and you could feed the elephant. I was very shy at first, but Malith encouraged me to feed the elephant. He led me through the people, made room and I was allowed to feed the giant elephant. When I stood in front of him, I was very excited and nervous. I have to say I had a lot of respect for this animal that was standing in front of me, a wrong move with my trunk and I was lying on the floor … But of course that was not the case. This elephant lady was very friendly and opened her mouth so that I could put a fruit in it. At first, I just gave her the big pineapple pieces because I didn’t dare to put small pieces in them. But this fear disappeared immediately after I put some fruit in her mouth. Her tongue felt very slippery and soft and when I wanted to give her the bananas, she stuck her trunk in front of my hand so that I could put the banana on her trunk opening. In the end, feeding was a lot of fun.

Then we ran to the river where the elephants are washed. They all drove towards the river, led by a few employees, and we ran after them. First we watched how they were washed and Malith asked me if I wouldn’t want to wash an elephant too. I immediately agreed and we ran down into the river. An elephant cow was already lying there in the water waiting to be washed. Her name was Manika, which means „jewel“. The employee briefly showed how I should wash them and off we went. I scrubbed her with a coconut shell and splashed water on her back. As soon as I started scrubbing her back with the coconut shell, you could hear a satisfied sigh. I also had a lot of fun washing.

The visit to the Elephant Way House was the highlight of my life. That day I was the happiest person in the universe. Having an experience like this is the best thing you can do. I also really liked how people deal with animals and that there is such a harmony between humans and elephants. I would have loved to start working there straight away. I just felt alive among all the elephants.

Across from the Elephant Way House was the Pinnawala Zoo. Through this we were guided with a vehicle with a personal companion who showed us the individual animals and, if necessary, also let them touch. There were not many different animals, but it was enough and their enclosures were very large and open, so that they had more than enough space to let off steam. There were leopards, crocodiles, various types of deer, donkeys, ponies, snakes and even a slender lory. I was allowed to hold two snakes (my first time). I was only against it because I just found them disgusting, I thought they were very slimy or moist … On the contrary – when I picked them up, they were dry and not disgusting at all. It was definitely interesting. Of course, photos were also taken. So watch out for SNAKE PHOTO.

After visiting Pinnawala we drove on to the Temple of the Tooth in Kandy. The tooth of the Lord Buddha is said to lie there. Mr. Mangalas (English teacher) son Nadun, who is studying here, also visited us. So we went to the temple and bowed to the shrine with the tooth lying (of course not visible) and the women in the group started to pray. When they were done, Rathna and I went to the museums next to it. In one we could see the story of the Lord Buddha on paintings and in the second we saw photos of the elephant Raja, who died in 1988 and was 75 years old. He was a very important elephant since he was the one who carried the tooth on his back during ceremonies and led through the city. A lifelike figure was set up by him in this room, this figure was enveloped with his real skin … No comment.

In the evening we drove to our restaurant „Black Wood Villa“ in Nuwara Eliya. It was very cold there and thick fog had formed. Although it was only 13 ° C, it felt much colder.

In the morning we woke up at 6 am and were able to watch the beautiful sunrise.

That day we went for a walk in „Gregory Park“ in Nuwara Eliya and went on a mini boat tour on the lake. Then we drank tea in Haggala and made our way to the botanical garden. Admission for locals was Rs. 100 and for strangers Rs. 2000. Since I was the only stranger, we tried to sneak in because I thought their part looked Sinhalese. First we could buy the tickets for the price of locals, but then a policeman stopped me and asked for my ID … Then we had to pay Rs. 2000 for me, unfortunately. Reverent Vipassy found this wrong and went to the garden office and complained about why the prices differ so drastically. Where he is right, he is right. The botanical garden itself is huge and there are many different plants to see. Despite the fact that it was not the heyday, it was very nice. The flowering period is in April and August.

Then we made a small detour at the Ravana waterfall and went straight on again.

At 7pm that day we were back in Matara. Overall, I really enjoyed the trip and it was fun. The people were in a good mood and you could enjoy the individual locations. My favorite was of course the elephant way house in Pinnawala.

The next day, January 17th, was Gayan’s birthday. We ate pieces of cake at school and there wasn’t much else to do that day. I prepared my lessons and helped wherever I could.

Classes were held again on Saturday. I did group work with the children to let their creativity run free. They enjoyed it and I was happy.

Den Tag darauf habe ich in Mirissa verbracht. Ich zog alleine los und machte mir einen angenehmen Tag. Erst ging ich zum „Secret Beach“ und habe gemalt, dann ging ich, um den Sonnenuntergang zu beobachten zum „Coconut-Tree-Hill“. Natürlich in Begleitung vieler Touristen…

The week was very eventful and yet very relaxed.

2 Antworten auf „Die 7. Woche“

  1. Liebe Gizem! Vielen Dank für diesen tollen Bericht! Ich bin ein wenig mitgereist an all die bekannten Plätze und kann gut nachvollziehen wie es ist, den Tieren so nah zu sein. Weiterhin alles Gute! LG Claudia aus dem Sri Lanka Board

  2. Liebe Gizem, ich finde deine Berichte immer wieder auf´s neue sehr interessant und lebendig dargestellt. Ich komme mir vor, dass ich drüben bin. Es ist wirklich sehr schön dort und deine Erlebnisse sind einmalig. Genieße all die schöne Zeit dort. Wünsche dir alles Gute, Liebe Grüße deine Mama

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