Die 6. Woche

Am Montag sind Helena und ich nach Colombo gefahren, um dort shoppen zu gehen. Dort gibt es eine Boutique namens „Nils“, die uns so gefallen hat, dass wir unbedingt dorthin gehen wollten. Unser Shopping-Tag war super erfolgreich und ich habe nun genug Kleidung für meine restlichen zwei Monate im Tempel.

Am Tag darauf brachte mich Helena zu einem Deutschen Supermarkt in der Nähe des Dorfes, wo sie leben. Dort gab es zahlreiche deutsche Produkte und ich hoffte Käse in diesem Laden zu finden. Man sollte wissen, dass es in den singhalesischen Supermärkten keinen Käse gibt oder dass generell kein Käse gegessen wird, da es zu teuer ist und quasi als Luxuslebensmittel gehalten wird… Was soll ich dazu sagen – mein ganzes Leben besteht aus Käse, was sollte ich ohne Käse tun?! Deshalb war es sehr praktisch einen Deutschen Supermarkt gefunden zu haben. Ich kaufte mir direkt eine Packung Philadelphia-Frischkäse und war der glücklichste Mensch auf Erden. Nicht, dass ich hier gar nicht ohne Käse auskommen würde, aber wenn es die Möglichkeit gibt, lass ich nicht lang drauf warten.

Am selben Tag fuhr ich wieder nach Hause nach Matara.

Mittwoch, 08.01.2020: Miriana, Vlado und Srima kamen zum Tempel zu Besuch. An diesem Tag hatten ihre Patenkinder auch die Chance zu kommen, um sie zu sehen und stolz ihre Preise und Urkunden vorzuzeigen. Gegen Ende haben sie sich gegenseitig beschenkt und ein Gruppenfoto gemacht.

Danach sind wir gemeinsam mit Reverent Vipassy zum Tempel Wewurukannala in Dickwella gefahren. Die Tempelanlage war wunderschön und riesig. Dort war eine riesen große Buddha-Statue. Ein Mönch beschmückte Netze mit bunten Blümchen um die Stupa herum. Es sah so süß und schick zugleich aus, sodass ich kaum aufhören konnte Fotos davon zu schießen. In diesem Tempel war auch eine 200 Jahre alte Uhr, quasi die erste Uhr in Sri Lanka, die sogar noch funktionierte. Reverent Vipassy zeigte uns auch die „Hölle“, Ein Tunnel mit Skulpturen, die zeigen, was mit einem in der Hölle passiert, wenn man ein schlechter Mensch war. Teilweise echt brutale Dinge…

Am Ende haben wir Miriana und Co. zu ihrem Hotel gefahren und dort haben sie ihr erstes Patenkind von 2005 (inzwischen eine reife Frau) wiedergesehen. Es war ein echt rührender Moment, da Miriana vor Freude anfing zu weinen. Wir saßen noch ein Weilchen bei ihnen, aber dann gingen Reverent Vipassy und ich auch wieder nach Hause.

Am Donnerstag stellte ich einen Plan für die Renovierung des Büros auf und bereitete meine nächste Unterrichtsstunde vor.

Der nächste Tag begann schon sehr früh – um 6.30 Uhr. Es war Vollmond und viele Dörfer wurden in den Tempel eingeladen. Dort bekamen sie vom Reverent Vipassy Frühstück und Mittagessen. Vor dem Essen wurde immer gebetet und meditiert. Am Morgen waren auch unsere Besucher dabei und bekamen nach dem Gebet ein weißes Bändchen um ihr Handgelenk gebunden , welches dazu dient denjenigen zu segnen.

Mittags war ich mit Miriana, Vlado, Srima und deren Patenkindern und mit Samuel und Helena und deren Patenkindern in Weligama verabredet. Ich nahm die Patenkinder von Samuel und Helena mit und wir fuhren zum Strand, um uns mit den anderen zu treffen. Helena und ich haben die beiden Patenkinder ins Meer begleitet, da sie zum ersten Mal überhaupt im Wasser waren. Erst waren sie sehr ängstlich und scheu, doch dann fühlten sie sich immer sicherer und hatten ganz viel Spaß und Freude daran im Wasser zu plantschen. Dies bereitete mir ebenfalls viel Freude. An diesem Tag hatte ich auch meine erste Surfstunde. Es machte mir auf Anhieb Spaß und es fiel mir sehr leicht auf dem Brett zu stehen. Sobald man auf dem Brett steht und von der Welle angetrieben wird, bekommt man ein so befreiendes Gefühl – ein Gefühl von einer Leichtigkeit. Den Rest des Ausflugs verbrachten wir ganz entspannt und ich brachte die beiden Mädels wieder heim.

Zu Hause angekommen, duschte ich mich schnell und es ging auch schon weiter in den Tempel zurück. Dort fand abends eine Vollmond-Zeremonie statt. Diese Zeremonie verlief so ähnlich wie die an Silvester. Die Leute stellten sich wieder in eine Reihe, um die „Geschenke“, an die Lord Buddhas, zu berühren. Dieses Mal durfte auch ich durch die Reihen laufen, um ein „Geschenk“ vor die Lord Buddhas zu stellen.

Am Samstag darauf war wieder Unterricht. Bei der morgentlichen Begrüßung hielt ich eine kurze Motivationsrede, um die Schüler/innen für das Lernen zu begeistern und es wichtig zunehmen. Noch ein Inhalt war, dass man alles ereichen kann, was man will, auch wenn man viele verschiedene und schwere Wege gehen muss, welches ich ebenfalls auf mich bezog.

Der Unterricht war sehr erfolgreich und hat sehr viel Spaß gemacht. Ich hab ein neues Spiel eingeführt und konnte sehen, dass der Kampfgeist der Kinder sehr groß war. In dem Spiel handelte es sich um Wörter, deren Buchstaben in einer ungeordneten Reihenfolge in einem Becher lagen, die von den Kindern geordnet werden mussten. Ich teilte die Klasse in zwei Teams, die gegeneinander antreten mussten. Wer zu erst das richtige Wort zusammenstellte, bekam einen Punkt für sein Team. Das Team mit den meisten Punkten gewann logischerweise.

Der Sonntag verlief sehr entspannt. Mittags fuhr ich mit Rathnas Familie an den Strand und ließen den Tag ganz entspannt ausklingen.

The 6th Week

On Monday Helena and I went to Colombo to go shopping. There is a boutique called „Nils“ that we liked so much that we really wanted to go there. Our shopping day was super successful and I now have enough clothes for my remaining two months in the temple.

The next day Helena took me to a German supermarket near the village where they live. There were numerous German products there and I hoped to find cheese in this shop. You should know that there is no cheese in Sinhala supermarkets or that cheese is generally not eaten, as it is too expensive and is used as a luxury food … What can I say – my whole life consists of cheese, what should I do without cheese ?! So it was very practical to have found a German supermarket. I bought a pack of Philadelphia cream cheese straight away and was the happiest person on earth. Not that I wouldn’t be able to get by without cheese here, but if I can, I don’t have to wait long.

The same day I went back to Matara.

Wednesday, January 8th, 2020: Miriana, Vlado and Srima came to visit the temple. On this day, their sponsored children also had the chance to come to see them and proudly present their prizes and certificates. Towards the end they gave each other gifts and took a group picture.

Afterwards we drove together with Reverent Vipassy to the temple Wewurukannala in Dickwella. The temple complex was beautiful and huge. There was a huge, big Buddha statue. A monk decorated colorful flowers around the stupa. It looked so cute and chic at the same time that I could hardly stop taking pictures of it. In this temple was also a 200 year old clock, quasi the first clock in Sri Lanka that even worked. Reverent Vipassy also showed us „Hell“, a tunnel with sculptures that show what happens to you in hell when you are a bad person. Sometimes really brutal things …

In the end we drove Miriana and Co. to their hotel and there they saw their first sponsored child from 2005 (meanwhile a mature woman). It was a really touching moment when Miriana started to cry for joy. We sat with them for a while, but then Reverent Vipassy and I went home.

On Thursday, I made a plan to renovate the office and prepared my next lesson.

The next day started very early – at 6.30 a.m. It was a full moon and many villages were invited to the temple. There they received breakfast and lunch from the Reverent Vipassy. Before eating, people always prayed and meditated. In the morning our visitors were also there and after the prayer they got a white ribbon tied around their wrists, which is used to bless them.

At noon I had an appointment with Miriana, Vlado, Srima and their godchildren and with Samuel and Helena and their godchildren in Weligama. I took the godchildren of Samuel and Helena with us and we drove to the beach to meet the others. Helena and I accompanied the two godchildren into the sea because they were in the water for the first time. At first they were very scared and shy, but then they felt more and more safe and had a lot of fun and joy splashing in the water. I also enjoyed this a lot. That day I also had my first surf lesson. It was fun straight away and it was very easy for me to stand on the board. As soon as you stand on the board and are driven by the shaft, you get such a liberating feeling – a feeling of lightness. We spent the rest of the trip very relaxed and I brought the two girls back home.

When I got home, I took a quick shower and went back to the temple. A full moon ceremony was held there in the evening. This ceremony was similar to that on New Year’s Eve. People lined up again to touch the „gifts“ to the Lord Buddhas. This time I was allowed to walk through the ranks to present a „gift“ to the Lord Buddhas.

Lessons took place on Saturday. At the morning greeting, I gave a short motivational speech to get the students excited about learning and to make it more important. Another content was that you can achieve everything you want, even if you have to go many different and difficult paths, which I also related to myself.

The lessons were very successful and a lot of fun. I launched a new game and saw that the children’s fighting spirit was very big. The game was about words, the letters of which were in a cup in a disordered order that the children had to order. I divided the class into two teams that had to compete against each other. Whoever put together the right word first got a point for his team. The team with the most points logically won.

Sunday was very relaxed. At noon I went to the beach with Rathna’s family and let the day end very relaxed.

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